04.10.2023, 19 Uhr
Referat von Dr. h.c. Andreas Gross
Museum Schaffen, Lagerplatz 9, 8400 Winterthur
Landbote vs. NZZ: Der Kampf um die Volksrechte
in der demokratischen Zürcher Revolution 1857 – 1869
Die Direkte Demokratie ist eine revolutionäre Errungenschaft. Sie musste von der Demokratischen Bewegung gegen die Liberalen Mitbegründer unseres Bundesstaates erkämpft werden. Die Liberalen fürchteten die «Herrschaft des Pöbels»; den einfachen Menschen fehlte die Bildung, um den richtigen Fortschritt zu erkennen und zu befördern. Diese immense Überheblichkeit führte zusammen mit der sozialen und wirtschaftlichen Vernachlässigung breiter Teile des Volkes zu einer eigentlichen Revolte, welche das (geld)aristokratische «System Escher» stürzte und der damals sozialdemokratischsten Verfassung der Welt zum Durchbruch verhalf.
Winterthur spielte dabei zusammen mit seinem «Landboten» und deren Redaktoren Salomon Bleuler und Friedrich Albert Lange eine ganz wesentliche Rolle; Lange entwickelte sich zum ersten «Theoretiker der Direkten Demokratie» der mit seinen Artikeln im Landboten die uns heute selbstverständlich scheinenden Verfahren der Direkten Demokratie ganz entscheidend geprägt hat.
Dr. h.c. Andreas Gross ist Politikwissenschafter und Historiker, seit 30 Jahren Lehrbeauftragter für die Direkte Demokratie, ehemaliger Zürcher Gemeinde- und Verfassungsrat sowie lange Jahre National- und Europarat.
Weitere Infos auf dem angehängten Flyer: